Die Krisen haben auch ihr Gutes. Man ist zwar oft nicht frohen Mutes, indes erkennt man jetzt Extreme, steckt man den Mensch in Quarantäne. Da scheiden sich ganz schnell die Geister. Die einen werden immer dreister, die andern wachsen mit den Pflichten, die meisten können auch verzichten.
Die Zahl der Kranken steigt rasant, trotzdem gibt's Menschen hier im Land, die haben, ich sag es mal so, wenig im Kopf, außer viel Stroh. Für diese Trottel und den Flegeln, macht man in Krisenzeiten Regeln, weil die so dumm sind zu kapieren: Der Tod droht von Corona-Viren.
Wie anders soll man es versteh'n? Da kann man Starkbierfeste sehn, wo sich die Brauerei verbürgt, dass Bier beim Virus Wunder wirkt. Corona-Partys, auch begehrt, selbst wenn das Virus sich vermehrt und noch mehr Krankheitskeime wüten! Oh welche Einfalt treibt hier Blüten.
Die Ignoranz füllt Hospitäler, doch diese Toren sind auch Wähler. Ich frag erst gar nicht das Orakel, denn ich seh jetzt schon das Debakel. Was wählt so ein bornierter Tropf? Bestimmt keinen sehr klugen Kopf. So kann, man muss nicht lang sinnieren, Demokratie nicht funktionieren.
Doch mich erfüllt auch Zuversicht. In der Antike strahlt ein Licht, es leuchtet in der Stadt Athen. Dorthin will ich zu SOLON geh'n und als den ersten Demokrat bitt ich um seinen weisen Rat: Kann man auf JETZT, will ich ihn fragen, seine Ideen übertragen?
Als ein Archont von edlem Schlag, steht er auf dem Areopag, schaut nachdenklich und spricht zu mir: "Du zweifelst, doch ich sage dir, was hier voll Hoffnung schon beginnt, in deiner Zeit auch gut gelingt, solange mit Vernunft man's tut. Auf diesem Pfeiler alles ruht."
"Nur muss ich etwas ausbedingen: Demokratie kann nur gelingen mit Führern, die human gesinnt, die weisesten der Weisen sind. Auch wenn sie streng sind, doch gerecht, geht es den Bürgern selten schlecht. Mit Recht und der Vernunft bestückt, der Kampf auch gegen Torheit glückt."