Im Kosmos der Gedankenwelten
Es hat alles seinen tieferen Sinn



Inhaltsangaben:

1. Deppendorf
   -  Deppen und der Verkehr
   -  Deppendeutsch
   -  Die letzte Generation
   -  Neuschlaraffenheim
   -  Unseliger Bürokratius

  


1. Deppendorf
Eine unendliche Geschichte
(Ähnlichkeiten mit Personen oder Orten
sind rein zufällig und nicht beabsichtigt)

Ein Ort, es gibt ihn virtuell,
mit Menschen, eigen und speziell,
bei denen tickt's nicht optimal,
nicht wie bei uns, halt unnormal.
Im Kopf das Hirn samt dem Verstand
ist auch gestört, wahrscheinlich krank,
und im Vergleich zu den Gesunden,
hat man nicht viel Vernunft gefunden.
Dann schau'n wir mal, zwar nur fiktiv,
nach "Deppendorf" durchs Objektiv.

Früher wollte da keiner wohnen,
bald leben dort viele Millionen.
Die Zunahme ist höchst fatal,
ja immer weiter steigt die Zahl.
Doch finde ich es gut sogar,
hier ist für sich die Deppenschar,
samt der ihr eignen Ignoranz
und all dem blöden "Firlefanz".
Es wär ein Segen für die Welt,
wenn Deppendorf sie dort behält.


Deppen und Verkehr:

Die Hinfahrt auf der Autobahn
fing gleich recht unerfreulich an:
Drängler, die mich vor sich hertreiben,
rechts überholen, Vogel zeigen,
die hupen, blinken, Rennen fahren.
Nur Rücksichtslose um mich waren.
Sie fuhren alle wie bekloppt,
und manche haben's noch getoppt
und Rettungsgassen zugefahren,
dass selbst die Gaffer sauer waren.

In diesem Ort drum strengstens gilt
ein ganz spezielles Nummernschild.
Das Kennzeichen beginnt mit DEPP-,
für alle heißt das, schnellstens weg,
weil die Gefahr man nun erkennt,
dass hier ein Depp das Auto lenkt.
Der Abstand zu solch einem Wagen
sollt' km/h mal 10 betragen.
Und fährt man im Verkehr zu wild
kriegt man auch hier jetzt dieses Schild.


Deppendeutsch

Was man im Dorf so liest und spricht,
hört man zwar, doch versteht es nicht.
Durch Anglizismen-Wortbefall
droht dort ein ernster Sprachverfall
samt üblem Imponier-Jargon
und der Unwörter-Invasion.
Hohlprosa, Floskeln, Wortverdreher,
macht Deppen schnell zu Nichtverstehern.
So bleibt statt schöner Muttersprache,
der Wegwerf-Rede öde Brache.

Im Dorf gibt's Deppen nicht allein,
auch Depp*innen sind hier daheim,
und der Geschlechter viele Sorten
trifft man hier stetig allerorten.
In's Aug' die Gender-Sternchen springen,
gar tausendfach erscheint das *innen,
drum wird die Sprachkultur sich ändern
durch nutzlos aufgeblähtes Gendern.
Kraftlos scheidet das Maskulin,
das Genus herrscht jetzt feminin.

Unserer Sprache reinen Klang
hört ihr in Dichtkunst und Gesang.
Lauscht den Geschichten und den Sagen
aus unseres Volkes frühen Tagen,
das ist  so einzig und so schön,
lasst es doch bitte so bestehn.
Da meint der Depp, "er kann Gedicht",
"er kann Dichter", und verspricht,
"er kann Kanzler", "er will mächtig",
"es soll billig", "es soll prächtig".
Zum Glück muss Goethe das nicht sehn,
er würde sich im Grab umdrehn.

Letzte Generation

Auch in der Deppendorf-Region
agiert die "Letzte Generation".
Um uns vorm Klimacrash zu retten,
lassen die sich an Bäume ketten,
oder mittig auf Straßen legen,
dazu noch richtig fest ankleben.
Weit Schlimmeres ist auch passiert:
Man hat sich selbst einbetoniert.
Mein Credo: Leben, leben lassen,
ankleben, und lang kleben lassen.

Steht für die Welt ihr in der Pflicht,
verplempert eure Zeit so nicht.
Studiert, erfindet, lernt, entdeckt,
dann habt ihr sehr viel mehr bezweckt.
Schafft Fortschritt und Innovation,
träumt nicht, forscht lieber mit Passion.
Ihr müsst nicht, um Protest zu zeigen,
wie Affen auf die Bäume steigen.
So wie ihr's macht kommt nicht gut an,
ihr degradiert zum Hampelmann.


Neu-Schlaraffenheim
(Ein Ortsteil von Deppendorf)

Nimmt man ein Märchenbuch zur Hand
führt uns das ins Schlaraffenland.
Alles gibt's hier im Überfluss,
nur Arbeit nicht, da gibt's kein Muss.
Ob Festschmaus oder Leckerei,
es ist für alle kostenfrei,
im Gegenteil, man kriegt noch Geld,
in dieser unbeschwerten Welt.

Quartier erhält Alter und Jugend,
Muße und Nichtstun ist hier Tugend.
Krankheiten werden schnell geheilt,
versorgt ist, wer im Lande weilt.
Man muss dafür nichts weiter tun,
nur nach dem Nichtstun muss man ruhn.
Auch ich wär sofort Asylant,
gäb es in Wirklichkeit dies Land.

Ein Märchen nur? Das war einmal !
Bei Deppen gibt es das real.
Ein Ortsteil, Neu-Schlaraffenheim,
da zogen die Schlauraffen ein.
Genau, wie oben schon beschrieben,
werden die alles gratis kriegen.
Das stimmt die Deppen sehr verdrießlich,
gibt's doch den Gleichheitsgrundsatz schließlich.

Unseliger Bürokratius, verschone uns

Was einen echten Depp ausmacht
ist, dass er stets zu spät aufwacht.
Er reibt verschlafen sich die Augen
und kann, was er da hört, kaum glauben:
Der Wirtschaft fehlt's an frischem Schwung.
Die Schüler sind laut PISA dumm.
Die Industrie hat es sehr schwer,
mit den Exporten klappts nicht mehr.
Dazu kommt noch der Klimawandel
und ein geschrumpfter Einzelhandel.

Die Schuldenberge wachsen weiter,
das Loch im Haushalt wird noch breiter.
Dann der Moloch, die Inflation,
frisst das Ersparte, uns zum Hohn.
Es kriselt bei der Energie,
längst ist veraltet die IT.
Auch unsere Bahn schafft es fast nimmer,
doch mit Weselsky wars noch schlimmer.
Zudem wird alles sich verteuern,
was bleibt, kassiert der Staat als Steuern.

Ein jeder hat's vorhergesehn,
trotz Denkfabrik konnt es geschehn.
Die Profis wehren sich entgeistert
und suchen, wer dies Übel meistert.
Flugs findet man die Strategie:
Wir brauchen mehr Bürokratie.
Auch müssen schnell Gesetze her,
für eine Rezessions-Abwehr.
Denn hier helfen nur Paragraphen,
dann können alle weiterschlafen,
weil Optimismus sich einstellt
und unseren Arbeitsmarkt aufhellt.

Fachkräfte kommen dann in Scharen:
Polen, Rumänen und Bulgaren.
Selbst arbeitswillige Migranten,
wären erhoffte Aspiranten.
Sie kommen teils von ganz weit her,
erhalten Bürgergeld und mehr,
und bald erkennen wohl die meisten,
hier krieg ich Geld und muss nichts leisten.
Nach Jahren hat man festgestellt,
die kosten uns ja zu viel Geld.
Doch statt Ganoven abzuschieben,
gingen die Guten, Gauner blieben.

Jetzt: Doktor Bürokratius
bewirkt in Praxen auch Verdruss.
Hier heilt kein Arzt mehr. Macht das Sinn?
Man braucht ja zum Check-up nicht hin.
Die Praxis-Info-Pflicht allein
beansprucht ihn ganz ungemein.
Im Altenheim gilt das Bestreben:
Möglichst verwalten, nicht mehr pflegen.
Sogar die Chefs bleiben zu Haus
und füllen Formulare aus,
denn jetzt erhält nur der sein Geld,
wer fristgerecht den Antrag stellt.

Doch soll die Frage hier nicht fehlen:
Woher Geld nehmen und nicht stehlen?
Der Fiskus hat das klug durchdacht
und vierzig Steuern aufgemacht.
In den Gesetzen wird beschrieben,
wie Ämter volle Kassen kriegen.
Auch hier, getarnt als Casus knacksus,
trifft man den Heil'gen Bürokratius.

Geschickt begann der zu Gesetzen,
noch Rechtsverordnungen zu setzen:
Die DVO, eines der Werke,
verleiht den Kassen ihre Stärke.
Damit  "Geldhähne" nicht nur tropfen,
Richtlinien Schlupflöcher zustopfen.
Doch über allem thront erhaben,
eine Verordnung der Abgaben.
Jedes für sich ein dicker "Schinken",
tausende Seiten hilfreich winken.
Drum ist's nicht erst seit heute Mode:
Der Staat verwaltet sich zu Tode.




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